Delhi. Etwas genauer hingeschaut.

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geht auf Reisen

Die Tage in Delhi waren wunderbar. Ich habe oft angefangen zu schreiben und doch wieder gelöscht. Die Eindrücke sind so wahnsinnig gegensätzlich und vielfältig – ich kann sie kaum beschreiben. Delhi ist voll.

Nimmt man einen Quadratkilometer von Berlin, so leben da 3.900 Menschen. Nimmt man einen Quadratkilometer von Delhi hat man 11.000 Menschen.  In Delhi leben 20 Mio. Einwohner – in Berlin sind es 3,5 Mio.  4 Mio. der Inder leben in Slums. In Berlin leben 2000 Obdachlose.

So voll und so unterschiedlich, wie man sich diese vielen Menschen nicht vorstellen kann. Reichtum lebt hier so selbstverständlich neben Armut. Ein teures 5 Sterne Hotel kann von einer unbebauten Fläche umgeben sein, die einfach nur zugemüllt ist. Scheinbar stört es nicht. Es ist wie es ist. Ganz deutlich sind diese Gegensätze auf der Straße. Unser TucTuc hat auf einer zweispurigen Straße in der 5. Spur einen Porsche Cayenne abgehängt. Dazwischen sind normale Autos, Bussen, Rikschas, unendlich viele Mopeds, Fahrräder und Gespanne. Fußgänger sind eher selten! Und es wird PERMANENT gehupt. Wirklich permanent. Unvorstellbar. Delhi hat angefangen eine Metro aufzubauen und dadurch sind viele Strecken noch zusätzlich verengt. Aber die Metro tut not. Delhi hat die am stärksten belastete Luft. Das glaubt man auch ohne weiteres. Staub liegt permanent in der Luft, die vielen Fahrzeuge – wobei die TucTuc alle gasbetrieben sind –, die Industrie und die sehr pragmatische Müllentsorgung sind der Grund.

Unter normalen Umständen hätte ich wohl nach einem Tag den Rückzieher gemacht. Aber mein Einstieg war sanft. Unsere Gastgeber war ein Lehrer an der deutschen Schule, der mit seiner Frau seit nunmehr vier Jahren in Delhi lebt. In Indien ist es üblich eine Hausmaid zu haben. Eine Perle, die rund um die Uhr für einen sorgt. Das Hausmaids wie auch Hausherren nicht immer Perlen sind, haben beide zu spüren bekommen und es ist wie eine glückliche Fügung, dass Babita und unsere Gastgeber einander gefunden haben. Babita hat die Tage mit bestem Essen, unglaublich viel Humor und als Delhibegleitung very niceliy zu einem Erlebnis gemacht! Babita ist eine Perle!

Und Delhi ist – wenn man es zulässt – sehr reizvoll. Ich könnte mir ein paar Tage mehr gut vorstellen. Wenn denn nur die Luft besser wäre! Aber es wird viel darüber in der Zeitung berichtet und ein Umdenken ist schon zu spüren. Es ist aber wirklich nötig. Und wenn die Metro mal fertig ist …

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